Antonín Dvořák (1841-1904)
Klänge aus Mähren op. 29 und op. 32 (Bearbeitung von Leoš Janáček, Chor und Klavier)
Die Trennung
Das Pfand der Liebe
Die Verlassene
Die wilde Rose
Die Zuversicht
Legenden op. 59 (Klavier zu 4 Händen)
1. Allegretto non troppo, quasi andantino
2. Molto moderato
3. Allegro giusto
Clara Schumann (1819-1896)
Soirées musicales op. 6 (Klavier)
Nocturne in F-Dur
Drei gemischte Chöre (Chor)
Abendfeyer in Venedig
Vorwärts
Gondoliera
Robert Schumann (1810-1856)
Bilder aus Osten op. 66 (Klavier zu 4 Händen)
1. Lebhaft
2. Nicht schnell
3. Im Volkston
4. Nicht schnell
Johannes Brahms (1833-1897)
Liebeslieder-Walzer, op.52 (Chor und Klavier zu 4 Händen)
Rede, Mädchen
Am Gesteine rauscht die Flut
Die grüne Hopfenranke
Ein kleiner, hübscher Vogel
Wenn so lind dein Auge mir
Am Donaustrande
Nein, es ist nicht auszukommen
Nachtigall, sie singt so schön
Es bebet das Gesträuche
Cantus Basel - Chor
Daniel Borovitzky - Klavier
Marco Scilironi - Klavier
Olga Pavlu - Leitung
Band 1: Clara Wieck (1819-1896) und Robert Schumann (1810-1856) - durch Liebe, Leidenschaft und Ehe verbunden.
Ihr erstes Treffen fand im 1828 statt, als Clara 8,5 und Robert 18 Jahre alt waren, bei Claras Vater im Klavierunterricht.
Clara - äusserst talentierte Musikerin, Konzertpianistin (konzertierte seit ihrem 9. bis zum 71. Lebensjahr), Komponistin, Ehefrau, Mutter von 8 Kindern.
Robert - begnadeter Komponist, dessen Genius zusätzlich durch die Liebe zu Clara beflügelt wurde. Grosses Talent erwies er auch im Bereich der Literatur und der Gattung Musikkritik.
Als Robert im Jahr 1848 den gemischten Chorgesangverein Dresden gegründet hatte, komponiert hierfür seine Frau Clara die von uns gesungenen drei gemischten Chöre.
Band 2: Robert Schumann & Johannes Brahms (1833-1897)
Der Stargeiger seiner Zeit Joseph Joachim macht R. Schumann auf den 20-jähringen, talentierten Brahms aufmerksam und macht sie gegenseitig bekannt. Robert wie Clara sind vom Talent wie Wesen des jungen Brahms begeistert.
Clara: „Robert liebt ihn. Er findet seine große Freude an ihm, den Menschen und Künstler.“
„Es ist wirklich rührend, wenn man diesen Menschen am Klavier sieht mit seinem interessanten, jugendlichen Gesichte, das sich beim Spielen ganz verklärt.“
Robert wurde zu seinem Mentor.
Im 1853 publizierte Schumann in der von ihm gegründeten „Neuen Zeitschrift für Musik” den Artikel "Neue Bahnen“ und bezeichnete darin Brahms als jenen Meister, "der den höchsten Ausdruck der Zeit in idealer Weise auszusprechen berufen wäre". Der Artikel schloss mit den ausdrucksvollen Worten:
"Es waltet in jeder Zeit ein geheimes Bündnis verwandter Geister. Schließt, die ihr zusammengehört, den Kreis fester, daß die Wahrheit der Kunst immer klarer leuchte, überall Freude und Segen verbreitend."
Band 3: Johannes Brahms und Clara Schumann
Bewunderung, Fürsorge, Hilfsbereitschaft, musikalischer Austausch und Kooperation, Freundschaft, Liebe. So viele Facetten hatte diese Verbindung zwischen der schönen und bewundernswerten Clara und dem 14 Jahre jüngerem Talent Brahms.
Sie spielen miteinander, sie beraten einander, Brahms hilft als Robert krank wird, hütet die Kinder, wenn Cla-ra auf Konzerttournee geht. Clara unterstützt Brahms in seiner Karriere, in praktischen wie finanziellen Din-gen, sie spielen leidenschaftlich 4-händig Klavier zusammen und pflegen eine rege Korrespondenz. Doch ist von dieser nur ein Bruchteil erhalten.
Brahms schreibt der „verehrten Frau“, der „teuersten, der innigst geliebten Freundin“ zunehmend vertraulich: „Sie müssen mir den Kopf zurechtrücken. Er ist ganz aus dem Leim gegangen.“
1888 fordert Clara alle Briefe von Brahms zurück, Brahms wirft mehrere Päckchen Briefe in den Rhein. Als Clara sich daran macht, die übrig gebliebenen zu verbrennen, bringen ihre Töchter sie davon ab. Es blieben nur Freundschaftsbriefe aus jenen Jahren, als die Liebe verschwunden schien.
Im 1870 in Wien bringen sie, zusammen 4-händig am Klavier, die Liebesliederwalzer op.52 zur Urauffüh-rung. Clara schrieb darüber in ihr Tagebuch:
"Es war überfüllt, auf dem Orchesterpodium so, dass ich nie wusste, wie ich an’s Klavier kommen sollte. Ich spielte sehr glücklich, das Publicum war in wahrem Enthusiasmus. Die Liebeslieder - Johannes spielte sie mit mir vierhändig- gingen reizend und gefielen sehr.“
Band 4: Johannes Brahms und Antonín Dvořák (1841-1904)
Brahms, als Mitglied der Kommission für staatliche Stipendien in Wien, setzte sich ein, dass dieses über mehre-re Jahre an Dvořák, in seinen Augen äusserst Talentierten, den er sein Leben lang bewunderte, erteilt wurde.
Ebenso durch Brahms Empfehlung seinem Verleger Fritz Simrock gelang Dvořák der endgültige internationale Durchbruch. Die erste Veröffentlichung bei Simrock betraf gerade die in unserem Programm aufgeführten Klänge aus Mähren, eine Sammlung von Duetten.
In unserem Konzert erklingen diese in der Bearbeitung für einen 4-stimmigen, gemischten Chor von Leoš Janáček.
So begann eine lebenslange kollegiale Freundschaft beider Komponisten, die einander ohne Neid bewunder-ten.
„Schließt, die ihr zusammengehört, den Kreis fester, daß die Wahrheit der Kunst immer klarer leuchte, überall Freude und Segen verbreitend."
Olga Pavlu
Martín Palmeri: Misa a Buenos Aires (Misatango)
Camille Saint-Saëns: Oratorio de Noël
Harpa Ósk Björnsdóttir - Sopran
Céline Akçağ - Mezzosopran
Alexander Scheuermann - Tenor
Iyad Dwaier - Bass
Marcelo Nisinman - Bandoneon
Sharon Prushansky - Klavier & Orgel
Julia Łopuszyńska - Harfe
Axel Schacher - Violine 1
Arthur Krachler - Violine 2
Julia Casañas Castellví - Viola
David Pia - Violoncello
Samuele Sciancalepore - Kontrabass
Leitung: Olga Pavlu
Liebes Publikum
In unserem diesjährigen Adventskonzert führen wir neben dem beliebten Konzertklassiker, dem Oratorio de Noël von Camille Saint-Saëns, welches uns die Weihnachtsgeschichte erzählt, auch die Vertonung eines klassischen Messetextes in Stil des Tango Nuevo von Martín Palmeri auf. Also zwei fast gegensätzliche Werke – jedes für sich bringt unverwechselbaren Zauber und Faszination mit sich.
Der als Wunderkind geltende, hochbegabte französische Komponist Camille Saint-Saëns (1835–1921) war mit nur 23 Jahren als Organist in die Kirche La Madeleine in Paris berufen worden. In diesem Jahr (1858) entstand in nur 12 Tagen sein Oratorio de Noël und wurde am 25. Dezember desselben Jahres in der Madeleine uraufgeführt. Konzipiert ist das Werk für 5 Gesangsolist:innen, Chor, Streicher, Harfe und Orgel. Den Text hat der Komponist selbst aus verschiedenen Ausschnitten der Evangelien (Lukas, Matthäus und Johannes) wie aus einigen Psalmen zusammengestellt. Entstanden ist eine musikalisch zauberhaft, innig wie ergreifend erzählte Musik, die mitunter zu unserer Weihnachtszeit gehört.
Der heute 59-jährige Komponist
Martín Palmeri
(*1965), Argentinier mit italienischen und dänischen Wurzeln, wirkt als Komponist, Pianist und Dirigent. Seine
Misa a Buenos Aires (Misatango)
für Solo-Sopran, Chor, Bandoneon, Klavier und Streicher komponierte er 1995 - 1996. Uraufgeführt wurde sie am 17.8.1996 vom Orquesta Sinfónica nacional de Cuba unter der Leitung von Fernando Álvarez im Teatro Broadway in Buenos Aires.
In den Fussstapfen seines berühmten Vorgängers Astor Piazzolla komponiert auch Palmeri im Stil des Tango Nuevo. Verwurzelt in der Volksmusik des traditionellen Tangos, als Tanzmusik verstanden, geht Tango Nuevo als Stilrichtung neue kompositorische Wege: Erweitert Harmonien wie Formen, bereichert die Rhythmik und lässt auch deutlich die neuen Kompositionsprinzipien der europäischen wie nordamerikanischen kompositorischen Schulen und Stilrichtungen einfliessen. So findet man vokale Polyphonie, Kontrapunkt, Fugen, Polytonalität wie Jazzelemente vor. Salopp gesagt, wird der Tango vom Tanz- in den Konzertsaal gebracht.
Eine faszinierende, packende und begeisternde Klangwelt, die durch die Klangfarbe des - für Tango als charakteristisch geltenden Instrumentes - Bandoneon gar potenziert wird.
Ich wünsche Ihnen viel Hörvergnügen!
Olga Pavlu
STABAT MATER
Sonntag, 28. April 2024, 17 Uhr, Theodorskirche Basel
Stabat Mater (Klavierfassung)
Léonie Renaud - Sopran
Sophie Kidwell - Mezzosopran
Nino Aurelio Gmünder - Tenor
Louis Morvan - Bass
Daniel Borovitzky - Klavier
Cantus Basel - Chor
Leitung: Olga Pavlu
Antonín Dvořák (1841-1904)
Der tschechische Komponist, der in einfachen Verhältnissen aufwuchs, erlernte in jungen Jahren das Spiel auf mehreren Instrumenten: Violine, Viola, Klavier und Orgel. Entgegen der Familientradition, eine Metzgerei oder ein Restaurant zu führen, entschied er sich für eine Musikerlaufbahn.
Bald übersiedelte er nach Prag, wo er als Organist in Kirchen und Bratschist im Nationaltheater seinen Lebensunterhalt knapp stemmte. Zum Durchbruch verhalf ihm ein mehrjähriges Stipendium des Kulturministeriums in Wien, in dessen Kommission u.a. auch Johannes Brahms sass. Es ermöglichte ihm, sich gänzlich aufs Komponieren, welches inzwischen zu seinem Lebensmittelpunkt wurde, zu konzentrieren. (Unter den beiden Komponisten entwickelte sich daraufhin eine lebenslange Freundschaft und gegenseitige Anerkennung.)
Ebenso gelang ihm die Aufnahme in den deutschen Verlag von Fritz Simrock.
In dieser Zeit konzentrierte er sich in seinen Kompositionen insbesondere auf slawische Themen. Dies einerseits getrieben durch die Sehnsucht nach Befreiung von der bereits mehrere Jahrhunderte andauernden Germanisierung Böhmens durch die Habsburger, zum anderen durch den Einfluss des Verlegers Simrock.
In den 80er Jahren gelang Dvořák auch der Durchbruch in England, wo seit Händel eine Tradition der Oratorienaufführungen blühte und wo Dvořák in kurzer Zeit London, Birmingham und Cambridge eroberte und grosse Wertschätzung genoss.
Sein
Stabat Mater
wurde unter seiner Leitung in der Orchesterfassung am 14.3.1884 in der Royal Albert Hall in London aufgeführt. Dies in immenser Besetzung: im Chor waren es 250 Soprane, 160 Alte, 180 Tenöre, 250 Bässe. Im Orchester 24 erste, 20 zweite Geigen, 16 Bratschen, 16 Celli, 16 Kontrabässe. Im Publikum sassen ca. 12’000 Zuhörer.
Zu den Kompositionen, die zu seiner „englischen“ Zeit gehören, zählen die 7. Sinfonie, das Oratorium
Heilige Ludmila
und das Requiem.
1891 war er zum Direktor des
National Conservatory of Music
in New York ernannt worden, das er 1892 - 1895 leitete. Während der „amerikanischen“ Zeit wurden seine 9. Sinfonie, mehrere Quartette,
Biblische Lieder, 8 Humoresken sowie das Cellokonzert h-moll komponiert.
Zurück in seiner Heimat hat er sich Komposition, Unterrichten sowie Aufführungen seiner Werke gewidmet. U.a. wurde ihm 1896 die Leitung des Gründungskonzertes der Tschechischen Philharmonie anvertraut.
1904 starb er an Lungenembolie im Kreise seiner Familie.
Stabat mater op.58
Der Text, als dessen Autor ein Franziskaner Mönch
Jacopone da Todi
(1230–1306) vermutet wird, konzentriert sich gänzlich auf Maria, die leidende Mutter des gekreuzigten Jesus. Gerade die Verbindung der religiösen Thematik mit der zutiefst menschlichen Perspektive hat im Laufe der Musikgeschichte einige Komponisten zur Vertonung animiert. Die bekanntesten Vertonungen kennen wir von Palestrina, Pergolesi, Haydn, Rossini und Verdi.
Doch hat Dvořák unter ihnen eine ganz besondere Stellung. Seine Vertonung bezaubert und berührt durch die Innigkeit und Empfindung für die einzelnen im Text beschriebenen Bilder zutiefst.
Das Ehepaar Antonín und Anna Dvořák wurde von mehreren schweren Schicksalsschlägen getroffen.
Im Jahre 1875 starb 2 Tage nach der Geburt ihre Tochter Josefa. In diese Zeit (1876) fällt die Entstehung der Klavierversion dieses Werkes, die die Sätze 1-4 und 8-10 beinhaltet.
Nachdem 1877 ihre elfmonatige Tochter Růžena und vier Wochen später der erstgeborene Sohn Otakar starben, entschied sich Dvořák für die Orchestrierung sowie die Ergänzung des Werkes durch drei weitere Sätze (5-7). Die Uraufführung der Orchesterfassung fand 1880 in Prag statt.
In unserem Konzert ergänzen wir die originale Klavierfassung um die drei später entstandenen Sätze, somit erklingt das Werk in seiner inhaltlichen Vollkommenheit in der ursprünglich vorgesehenen Fassung mit Klavierbegleitung.
So wird der vokalen Komponente - dem Ausdruck des elterlichen Leidens beim Anblick des eigenen toten Kindes - noch mehr facettenreicher Raum und Innigkeit verliehen.
Dieser tiefste aller menschlichen Schmerzen ist so ergreifend und berührend vertont, dass er nicht nur das Individuelle, sondern auch das allgemein Menschliche reflektiert. Das Werk bringt somit auch das heutige Leid der Menschen in den aktuellen Kriegen zum Ausdruck.
Mit der hoffnungsvollen Botschaft des Werkes hoffen auch wir in unseren Herzen auf die Versöhnung, die Erlösung, den Glauben ans Leben und seinen grossen Wert, der zu schützen ist.
Olga Pavlu
Dauer 1 Std 25 Min
Sätze
1. Stabat mater dolorosa, h moll (Andante con moto)
2. Qui est homo, e moll (Andante sostenuto)
3. Eja mater, c moll (Andante con moto)
4. Fac, ut ardeat cor meum, b moll (Largo)
5. Tui nati vulnerati, Es dur (Andante con moto, quasi allegretto)
6. Fac me vere, tecum flere, H dur (Andante con moto)
7. Virgo virginum, A dur (Largo)
8. Fac ut portem Christi mortem, D dur (Larghetto)
9. Inflammatus, d moll (Andante maestoso)
10. Quando corpus morietur, h moll/D dur (Andante con moto)
WOLCUM YOLE!
Samstag, 1. Dezember 2023, 19 Uhr, Theodorskirche Basel
A Ceremony of Carols
All Bells in Paradise
For the Beauty of the Earth
Gospelsongs
Chelsea Marilyn Zurflüh - Sopran
Céline Akçağ - Mezzosopran
Christer Løvold - Klavier
Julia Łopuszyńska - Harfe
Cantus Basel - Chor
Leitung: Olga Pavlu
"Für mich ist Musik etwas Klärendes; ich versuche zu klären, zu verfeinern, zu sensibilisieren...
Meine Technik besteht darin, alles Überflüssige fortzunehmen; absolute Klarheit des Ausdrucks zu erreichen, das ist mein Ziel." — Benjamin Britten
In unserem diesjährigen Adventskonzert bringen wir als erstes den Zyklus Ceremony of carols von Benjamin Britten (1913 - 1976) zur Aufführung.
Der britische Komponist ist u.a. auch mit Basel verbunden: als Auftragswerk von Paul Sacher hat er für das 500. Jubiläum der Universität Basel die Cantata Academica geschrieben (uraufgeführt 1960).
Seine Ceremony of carols op. 28 wurde am 4.12.1943 in der Wigmore Hall in London uraufgeführt.
Im Jahr 1942 hat sich Britten durch einen Auftrag für ein Harfenkonzert aus kompositorischer Sicht mit der Harfe und deren Spezifika (u.a. 7 Pedale, Grundstimmung Ces-Dur) befasst. Bei einer Schiffsreise aus den USA nach England hat er sich bei einem Schiffsreparaturhalt in Halifax die auf Mittelenglisch geschriebene Gedichtsammlung The English Galaxy of Shorter Poems von Gerald Bullett angeschafft und gleich noch während der Fahrt einige Gedichte davon vertont.
Dieser Zyklus enthält 11 Lieder, die teilweise den Gregorianischen Choral als den Ursprung der europäischen Kirchenmusik reflektieren und mit moderner, Britten eigener Musiksprache verschmelzen lassen. Die in Latein und einstimmig gesungenen Rahmensätze bilden eine Art Prozession, Eingang und Abgang.
Die Originalbesetzung lautet für Knabenchor, Soli und Harfe. Wir bringen jedoch das vom Verlag Boosey & Hawkes beauftragte Arrangement (Julius Harrison, 1955) für vierstimmigen gemischten Chor zur Aufführung.
In der englischen Chortradition fest verankert, mit Britten als Vorbild in Verbindung, erscheint der Pianist, Dirigent und Komponist John Rutter (*1945) als einer der Nachfolger von Benjamin Britten. Eng verbunden mit dem Choir of King’s College schrieb er einige Werke für sie sowie für diverse feierliche Anlässe der britischen Königsfamilie. Da seine Werke von hohem kompositorischem Können wie von leichter Hörerzugänglichkeit zeugen, erreichten sie im Laufe der Jahre hohe Popularität bei den Aufführenden wie beim Publikum.
Im Juni haben wir sein Magnificat für Chor und Orchester aufgeführt, nun singen wir zwei einzelne Werke: All Bells in Paradise (Auftragswerk des Choir of King’s College in Cambridge, Uraufführung 2012) und For the Beauty of the Earth aus dem Jahr 1978.
Im letzten Teil des Konzertes sprudeln bei einigen ausgewählten Gospelsongs Freude, Vorfreude, Rhythmus, Zuversicht und Leidenschaft aus uns.
Aus grossem Respekt zur Kultur des Gospelgesangs, aus Bewunderung und Nachempfindung der darin tief empfundenen Gefühle singen wir eine Reihe von wunderschönen wie fesselnden Songs. Einige darunter wurden von Christer Løvold arrangiert, dem Leiter der Swiss Gospel Singers, der uns am Klavier begleitet.
Viel Spass beim Zuhören!
GLORIA - MAGNIFICAT
Samstag, 10. Juni 2023 19:30 Uhr, Peterskirche Basel
Antonio Vivaldi: Gloria
John Rutter: Magnificat
Annina Battaglia - Sopran
Madeleine Merz - Mezzosopran
Cantus Basel - Chor
Cantus Consort - Kammerorchester
Leitung: Olga Pavlu
Antonio Vivaldi (1678-1741): Gloria (RV 589) Soli, Chor und Orchester
John Rutter (*1945): Magnificat für Soli, Chor und Orchester (1990)
John Rutters Magnificat entstand 1990 als Auftragswerk von Mid America Productions in New York. Darin vertonte John Rutter den bekannten biblischen, aus dem Lukas-Evangelium stammenden Text des Lobs an Jungfrau Maria, im zweiten Satz ergänzt durch ein auf Englisch verfasstes Gedicht „Of a rose, a lovely rose, of a rose is all my song“, welches die Bewunderung für Maria ergänzt und unterstreicht.
Rutter als in der europäischen Musik verwurzelter Komponist, u.a. inspiriert durch J.S. Bachs Magnificat D-Dur, lässt die unterschiedlichsten Merkmale der europäischen Musik mitschwingen. Seine eigene, persönliche musikalische Sprache und Kompositionskunst lässt so Elemente vom gregorianischen Choral, der Imitationspolyfonie, der Fuge wie der englischen Carols einfliessen und verbindet sie mit homofoner, melodiöser Mehrstimmigkeit. Es erklingen gar Jazz- und Filmmusikelemente.
Da die Marienfeier gerade in den hispanischen Kulturen stark verwurzelt ist und als glanzvolles und fröhliches Fest gefeiert wird, wollte Rutter in seinem Magnificat nach eigener Aussage eine „bright latin-flavoured fiesta“ komponieren.
Im Jahr 1990 wurde das Werk unter der Leitung des Komponisten in der Carnegie Hall in New York uraufgeführt.
Wir haben uns für unser Konzert für die vom Komponisten selbst erstellte Fassung für Solo, Chor und Kammerorchester entschieden.
Auch unser erstes Werk im Konzert strahlt durch Lob, Glanz und Kompositionsbrillanz.
Vivaldi, als Orchestermitglied (Violine) des Orchesters des Markusdoms in Venedig und „Maestro de Concerti del Pio Ospedalle della Pietà“ in Venedig, war aktiv als Musiker, Pädagoge und gefeiert als Komponist.
Vivaldis Konzertklassiker, welcher mit dem leitenden Satz Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade beginnt, geniesst - wie sein ganzes Oeuvre - mittlerweile grosse Beliebtheit auf den Konzertpodien. Doch war dem lange nicht so, da Vivaldis Musik nach seinem Tod (1741 in Wien) fast in Vergessenheit geriet. Erst in den späten Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde sie durch den Fund von mehreren Sammelbänden mit kirchlicher Musik durch Luigi Torri und Alberto Gentili wiederentdeckt und geniesst seither grosse Beliebtheit, sei es mit den Instrumentalkonzerten, Orchesterwerken, Opern oder der Kirchenmusik.
Navidad nuestra
Sonntag, 27. November 2022 17 Uhr, Leonhardskirche Basel
Misa criolla
Navidad nuestra
Nino Aurelio Gmünder, Tenor
William Lombardi, Tenor
Fabian Cardozo, Gitarre
Bertrand Roulet, Piano
Leitung: Olga Pavlu
Die
Misa Criolla
ist eine Messe des argentinischen Komponisten Ariel Ramírez für 2 Solo-Tenöre, gemischten Chor, Schlagzeug, Klavier und traditionelle Instrumente der Andenregion.
Ariel Ramírez komponierte die Messe in den Jahren 1963 und 1964.
Die Misa Criolla wird zusammen mit
Navidad Nuestra
als bekannteste Komposition von Ramírez gesehen und gilt aufgrund ihrer Bekanntheit weit über die Grenzen Südamerikas hinaus als bedeutendstes Werk argentinischer Sakralmusik. In Lateinamerika ist sie eines der populärsten Werke christlicher Musik.
Die erste Idee zur Misa criolla („Kreolische Messe“) erhielt Ariel Ramírez während eines Klosteraufenthalts in Würzburg. Zwei Schwestern erzählten ihm, dass sie in der Zeit des Nationalsozialismus Gefangene eines in Sichtnähe gelegenen Konzentrationslagers über Monate mit Lebensmitteln versorgt hatten. Der Mut und die Barmherzigkeit der beiden Schwestern bewegte Ramirez zutiefst und so widmete er die Messe ihnen:
«Als die beiden Beschützerinnen ihre Geschichte beendet hatten, verspürte ich den Wunsch ein Werk zu schreiben, ein tiefes, religiöses Werk, das das Leben preist, ein Werk für alle Menschen unabhängig ihrer Glaubensrichtung, ihrer Rasse, Farbe oder Herkunft. Das sich auf den Menschen bezieht, auf seine Würde, seinen Wert, seine Freiheit, die Achtung des Menschen und seinen Bezug zu Gott, seinen Schöpfer.»
Aus diesem Vorhaben entstand 1963/64 die Misa criolla nach dem Text der offiziellen spanischen Messliturgie. Ramirez hat diesen Text jedoch etwas adaptiert, damit er noch persönlicher, noch inniger wirkt. So eröffnet z. B. das Kyrie mit dem Ruf «Herr, hab’ Erbarmen mit uns!», was im Gegensatz zum deutschen Ordinariumstext «Herr, erbarme Dich» eindringlicher und in Verbindung mit der Musik noch flehender wirkt. In Gloria und Credo werden manche Pluralformen, Wiederholungen und Umschreibungen benutzt, die eine Glauben bezeugende Steigerung darstellen. Auch die im Credo eingefügten Freudenrufe «a-ra la-ra» folgen in bekennender Absicht direkt nach dem Textabschnitt «hinabgestiegen in das Reich des Todes» und äussern unmittelbar die grosse Freude über die kommende Auferstehung.
Ihre einzelnen Teile sind jedoch jeder mit einem anderen Rhythmus interpretiert, der jeweils aus einer anderen Region Argentiniens stammt:
Kyrie:
Baguala-Vidala
(Tucumán)
Gloria:
Carnavalito (Anden)
Credo:
Chacarera trunca
(Santiago del Estero)
Sanctus:
Carnaval cochabambino
(Cochabamba)
Agnus Dei:
Estilo pampeano
(La Pampa)
Navidad Nuestra („Unsere Weihnacht“) ist eine Weihnachtskantate komponiert auf den Text von Félix Luna.
Die Weihnachtsgeschichte wird dabei in den südamerikanischen Kulturraum übertragen, so ist die Kantate zum Beispiel mit südamerikanischen Musikinstrumenten orchestriert.
Die Kantate besteht aus sechs Liedern, von denen jedes im Rhythmus eines anderen südamerikanischen Tanzes komponiert ist:
La anunciación („Die Verkündigung“), der Engel Gabriel und Maria – Chamamé
La peregrinación („Die Pilgerreise“), Josef und Maria auf der Herbergsuche – Huella
El nacimiento („Die Geburt“) – Vidala catamarqueña
Los pastores („Die Hirten“) – Chaya
Los reyes magos („Die Heiligen Könige“) – Takirari
La huida („Die Flucht“) – Vidala tucumana
Nicht nur die Melodien, auch die von Félix Luna verfassten Texte stellen die Weihnachtsgeschichte in eine südamerikanische Welt: Maria und Josef reisen durch die eisige Pampa mit Dornen und Brennnesseln, die Hirten kommen aus ganz Argentinien und bringen dem Kind kleine Käselaibe, Basilikum und Thymian, die Könige bringen als Geschenk einen weißen Poncho aus echtem Alpaka.
Ramírez und Luna haben das Werk im Herbst 1963 geschrieben.
CantuSolennel
Samstag, 14. Mai 2022, 18 Uhr, Marienkirche Basel
Werke von
César Franck
Gabriel Fauré
Maurice Duruflé
Louis Vierne
Orgeln: Josef Laming, Cyrill Schmiedlin
Leitung: Olga Pavlu
Im Zentrum unseres kommenden Konzertes am 14.Mai 2022 steht die Messe solennelle von Louis Vierne (1870 - 1937), ein faszinierendes und bezauberndes Werk für gemischten Chor und zwei Orgeln.
Im Jahr 2020, in welchem der reguläre Konzertbetrieb wegen der Pandemie schwer gelitten hat, jährte sich der Geburtstag von Louis Vierne zum 150. Mal. Wir gedenken dieses Anlasses nun etwas später. Unser Konzert findet zudem 85 Jahre nach Viernes Tod statt.
Viernes Leben war gezeichnet durch viele Schicksalsschläge. Er kam am 8.Oktober 1870 in Poitiers mit einer schweren Sehbehinderung zur Welt und erblindete während seines Lebens sogar ganz.
Mit 10 Jahren hörte er das Orgelspiel von César Franck (1822-1890), was für ihn einer „Offenbarung“ glich. (
„Ich war fassungslos und geriet in eine Art Ekstase”)
Daher erlernte er das Klavierspiel und studierte bei Franck sowie Charles-Marie Widor (1844-1937) Orgelspiel und Improvisation. Sein herausragendes Können hat einen raschen Aufstieg ermöglicht: 1892 wurde er Stellvertreter an der weltberühmten und bis heute kaum veränderten Cavaillé-Coll-Orgel in der Saint-Sulpice Kirche in Paris. Er wirkte als Assistent und später als Nachfolger von Ch.M. Widor in der Orgelklasse des Pariser Konservatoriums (Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris), bis er schliesslich im Jahr 1900 Titularorganist der Kathedrale Notre-Dame in Paris wurde. Dieser Berufung (eine prestigeträchtige, aber schlecht bezahlte Stelle) ging er bis zum Tag seines Todes während seines 1750. Konzertes in Notre-Dame am 2. Juni 1937 nach.
Maurice Duruflé, dessen wir als Viernes Schüler im Konzert ebenso mit zwei kleineren Werken gedenken, erinnerte sich:
„Vierne hatte soeben mit grossem Ausdruck sein letztes Werk, das „Triptyque“, gespielt. Ich stand neben ihm, um zu registrieren. Als er den letzten Satz des Triptyque („Stèle pour un enfant défunt“) begann, wurde er blass, seine Finger hingen förmlich an den Tasten und als er seine Hände nach dem Schlussakkord abhob, brach er auf der Orgelbank zusammen: Ein Gehirnschlag hatte ihn getroffen. An dieser Stelle des Programms sollte er über das gregorianische Thema „Salve Regina“ improvisieren. Aber anstelle dieser Hommage der Patronin Notre-Dame’s hörte man nur eine einzige lange Pedalnote: Sein Fuss fiel auf diesen Ton und erhob sich nicht mehr.“
Während seines Trauergottesdienstes war nach Viernes letztem Willen „seine“ Orgel in schwarz verhüllt und schwieg. Zu hören war lediglich Gregorianik, der Ursprung aller Kirchenmusik. Diese zitieren wir mit zwei Stücken aus „Quatre Motets sur des Thèmes Grégoriens op. 10“ von Maurice Duruflé, Viernes Schüler.
Louis Vierne wurde auf dem Friedhof Montparnasse in der Nähe von César Franck, dessen feierlicher Psalm 150 in unserem Konzert ebenso erklingt, beigesetzt.
Seine breitgefächerte Kunst (Orgelspiel, Orgelimprovisation und Komposition) im kühn originellen spätromantischen Still beeindruckt umso mehr, als er eine laut seiner eigenen Schilderung „
pure Aneinanderreihung von Katastrophen” zu bewältigen hatte: Neben seiner gescheiterten Ehe und dem tragischen Tod seines Sohnes erlitt er mit 36 Jahren einen komplizierten Beinbruch und musste seine Pedaltechnik ganz neu erlernen. Ein Jahr später erkrankte er schwer an Typhus, später an grünem Star und erblindete gänzlich. Trotz all dieser äusserst schweren Schicksalsschläge setzte er seine Tätigkeit als Komponist fort, konzertierte gar intensiv - gefeiert als brillanter Improvisator - in Europa und Amerika.
Als Komponist hat er sich natürlich „seinem“ Instrument, der Orgel, am intensivsten gewidmet und hat die Kunst der Orgelsymphonie zu ihrem Höhepunkt geführt.
Ebenso hat der Umstand, dass es in den französischen Kirchen meistens eine grosse Orgel auf der Empore und eine Chororgel beim Altar gibt, für ihn eine grosse Rolle gespielt. Dies zeigt sich exemplarisch in unserer „
Messe solennelle en ut dièse mineur pour chœur à quatre voix mixtes et deux orgues“ op.16 aus dem Jahr 1900. Vierne hatte ursprünglich an eine Orchesterbegleitung gedacht. Aus praktischen Gründen und auf Anraten von Ch.M. Widor hat er sich jedoch für die Fassung für Chor und zwei Orgeln entschieden. Bei der Uraufführung 1901 in der Kirche Saint-Sulpice spielte Widor die Hauptorgel und Vierne selber die Chororgel.
In unserem Konzert wird die Messe solennelle in einen Kontext gesetzt, der Viernes Leben und Werk gut illustriert. Neben Viernes berühmten Carillon de Westmister für Orgel Solo erklingen kleinere Chorwerke von Gabriel Fauré und Maurice Duruflé. All diese Komponisten galten als Meister der Orgelkunst. Da dadurch mit Kirchenmusik in starker Verbindung, finden wir in ihren Œvre eine Vielzahl an kirchenmusikalischen Werken, die für Chor bestimmt sind.
César Franck, dessen 200.Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, war Viernes erste und vielleicht gar grösste Inspirationsquelle und Lehrer, welcher durch sein Können auf Vierne einen eminenten Einfluss ausübte. Von Cyrill Schmiedlin gespielt hören wir neben Viernes Carillon de Westminster Francks fulminantes Orgelwerk
Pièce héroïque aus Trois pièces pour grand orgue. Ebenso erklingt sein Psalm 150, eines der bekanntesten und beliebtesten Werke Francks für Chor und Orgel.
Olga Pavlu
Gay landscapes / Gardens of Roses
Sonntag, 7. November 2021, 17 Uhr, Landgasthof Riehen
Musik aus England, Schottland, Irland und Wales (J. Dowland, L. van Beethoven, L. Kozeluch, G. Arch)
John Dowland: Ayres
Ludwig van Beethoven: Schottische, irische und walisische Lieder
Gwyn Arch: Irische Volkslieder
Leopold Kozeluch: Ausschnitte aus schottischen Klaviertrios
Simone Schmidlin, Violine
Michele F. Marrini, Violoncello
Dominic Chamot, Klavier
Stephan Züger, Bagpipe
Leitung und Mezzosopran: Olga Pavlu
Riehener Zeitung:
Ankündigung am 29. Oktober 2021
Konzertkritik am 12. November 2021
Gerade in der durch Corona erzwungenen Reisepause waren diese Lieder eine noch so willkommene Reisemöglichkeit. Und dies in Länder, die sonst einen Flugzeugsprung entfernt sind und nun doch so unerreichbar wurden. Plötzlich schienen sie noch weiter weg als je zuvor. Oder fast so entfernt wie für Beethoven zu seiner Zeit.
Umso lieber haben wir uns mit der Einstudierung dieses Programms (grossenteils in Onlineproben) befasst, um somit die Reisefreuden nicht entbehren zu müssen.
John Dowlands (England, 1563-1626) Lieder, teils für Solostimmen, teils für mehrere Stimmen mit oder ohne Lautenbegleitung konzipiert, sind während der Jahrhunderte schon fast zum „national treasure“ Englands geworden. Generation nach Generation der Zuhörer bezaubern und verführen sie durch ihre innige Melancholie, Sehnsucht, Lebensfreude und Leid sowie durch die Schönheit der Textkunst wie der Klangästhetik des 16.Jahrhunderts, der englischen Renaissance.
Im 19.Jahrhundert gab es in den meisten europäischen Ländern eine Bewegung des Nationalbewusstseins. Hierzu gehörte u.a. die Bewegung zur Sammlung und Erhaltung von Volksliedern und Geschichten. So auch auf den britischen Inseln. In Schottland war es George Thomson (1757-1851), ein Verleger aus Edinburgh, der zuerst Peyel, Kozeluch und Haydn damit beauftragte, die von ihm zugesandten Volksmelodien zu bearbeiten. Nach dem diese Komponisten jedoch abgesagt oder ihre Tätigkeit eingestellt haben, hat er sich an Ludwig van Beethoven (1770-1827) gewandt. Beethoven hat die Anfrage angenommen. Doch die Kommunikation zwischen Edinburgh und Wien erwies sich als äusserst langwierig. Angesichts der während der napoleonischen Kriege noch fehlenden Dienstleistern wie DHL und der unverlässlichen Postboten und Schmugglern sind mehrere Sendungen verloren gegangen.
So sind die in 11 Jahren zwischen 1809 und 1920 entstandenen 179 schottischen, walisischen und irischen Volkslieder erst nach und nach von Beethoven zu Thomson gelangt.
Da Beethoven für viele der zu bearbeitenden Melodien keinen Text erhielt, bearbeitete er sie quasi blind. Erst nachträglich beauftragte G. Thomson namhafte DichterInnen mit einer Nachdichtung einzelner Lieder, so etwa Robert Burns, Lord George Byron oder Anne Grant.
Trotzdem, dass Beethoven nie die britischen Inseln besucht hatte, vermittelt uns seine einzigartige Bearbeitung dieser Lieder in einer Begleitung durch klassisches Klaviertrio einen wundervollen Einblick in die Volksmusik der verschiedenen schottischen, irischen und walisischen Regionen.
Wir tauchen in die schottischen Highlands, ins „beloved Erin“ (gälischer Name für Irland), bewundern die Berge, die Kindheitstage im geliebten Tal, den See, die Flussufer, an denen man so manche freudigen Stunden verbracht hat. Die Soldaten besinnen sich der gefallenen Kameraden, die für ihr Heimatland ihr Leben opferten, ihrer Kommandanten im Krieg, fragen, ob jemand den Boni (Napoleon Bonaparte, gegen den sie kämpften) gesehen hatte, wie sie im Pub das Leben, den heute überlebten Tag genossen, ihre täglichen Kriegstraumata im Weinkelch versenkt haben, sich auf ihren Schatz gefreut haben, von ihrem Lächeln träumten…
Gwyn Arch’s Irish Folk-Songs sind Chorbearbeitungen von beliebten Melodien aus irischen Pubs. Arch hat auf diese populäre Weise unzählige Lieder Chören sowie ihrem Publikum zugänglich gemacht. Darunter sind Liebes-, Heimat- und Trinklieder mit melancholischen, sehnsuchtsvollen und frechen Texten.
Der bereits oben erwähnte, in Prag und Wien wirkende Komponist Leopold Kozeluch (1747-1818) hat sich am Rande seines umfangreichen Schaffens (über 400 Kompositionen, darunter Opern, Sinfonien, Kammermusik) im Stil, welchen wir heute als „Wiener Klassik“ bezeichnen, auch mit den von George Thomson eingesandten Melodien befasst. Dies allerdings für die Besetzung eines Klaviertrios (Violine, Violoncello, Klavier). Gerne spielen wir ihnen Ausschnitte aus zwei dieser „Schottischen Trios“, vom Komponisten als „Sonatas“ bezeichnet, vor: Aus dem G-Moll sowie dem A-Dur Trio jeweils die dritten Sätze. Sicherlich erkennen Sie darin das eine oder andere Lied, welches wir in Bearbeitung von Beethoven mit dem Chor vortragen.
Um die Klangcharakteristik der britischen Inseln in unserem Konzert vollkommener zu gestalten, haben wir den Basler Bagpipes (Dudelsack)- Künstler Stephan Züger gewinnen können, mit uns zu spielen.
Am Klavier werden wir von Dominic Chamot, an der Violine Simone Schmidlin und Violoncello Michele Marrini, alle Basler Künstler, begleitet.
Viel Spass beim Zuhören!
Olga Pavlu
Wegen Corona nicht aufgeführt: Das Abschiedskonzert von Walter Riethmann
Sonntag, 5. April 2020, 17 Uhr, Martinskirche Basel / Verschoben auf 18. Oktober 2020 / Schliesslich abgesagt
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: Miserere
Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem
Aurea Marston und Regula Grundler, Sopran
Barbara Magdalena Erni, Alt
Yannick Badier, Tenor
Robert Koller, Bariton
Orchester «La Banda Augsburg» auf historischen Instrumenten
Andreas Schönenberger, Orgelpositiv
Leitung: Walter Riethmann
Die Orgel im Dialog mit dem Chor
Samstag, 14. September 2019, 19:30 Uhr, Peterskirche Basel
Werke von César Franck, Felix Mendelssohn, Benjamin Britten und Zoltan Kodály
Aurea Marston, Sopran
Ekaterina Kofanova, Orgel
L' ESPRIT FRANCAIS
Samstag, 19. Januar 2019, 19:30 Uhr, Union Basel Grosser Saal
Chorwerke, Kammermusik und Lieder von Claude Debussy,
Maurice Ravel, Lili Boulanger und Francis Poulenc
Aurea Marston, Sopran
Claudia von Wartburg, Flöte
Cornelia Lenzin, Klavier
Vertiefte Informationen finden Sie im Textheft.
Johann Sebastian Bach: Die Matthäuspassion
Gemeinsam mit der Böblinger Kantorei
Martinskirche Basel, 18. März 2018, 16 Uhr
Kirche St. Maria Böblingen, 25. März 2018, 18 Uhr
Lesen Sie die Konzertkritik:
Sindelfinger Zeitung 28.03.2018
Böblinger Kreiszeitung 27.03.2018
Sibelius, Gade, Grieg
Jean Sibelius: Karelia-Ouvertüre; Snöfrid
Niels Wilhelm Gade: Frühlingsbotschaft
Evard Grieg: Olav Tryvason
Neumünster Zürich, 4. November 2017, 19:30 Uhr *
Martinskirche Basel, 12. November 2017, 17 Uhr *
Cantus Basel
Sonntag, 12. November 2017, 17.00 Uhr, Martinskirche Basel
Jean Sibelius: Snöfrid
Niels Wilhelm Gade: Frühlingsbotschaft
Niels Wilhelm Gade: Agnete und die Meermädchen
Edvard Grieg: Olav Trygvason
Projektbeschrieb
Die nordische Welt der Mythen und Sagen ist unzweifelhaft mit der Musik von
Edvard Grieg
und
Jean Sibelius
verbunden, deren Schöpfungen zum Teil Weltruhm erlangt haben. Die Werke der zahlreichen anderen Komponisten Skandinaviens sind hingegen weitgehend in den Hintergrund getreten, so auch das Oeuvre des Dänen
Niels Wilhelm Gade
(1817 – 1890). Dessen 200. Geburtstag am 22. Februar ist ein willkommener Grund für Cantus Basel, an den bedeutendsten dänischen Romantiker zu erinnern und für sein Konzert am 12. November 2017 zwei seiner zahlreichen Werke für Chor und Orchester einzustudieren. Gade begann als Violinist an der königlichen Kapelle in Kopenhagen, 1841 gewann er einen Preis mit seiner Ouvertüre “Nachklänge von Ossian“, die eines seiner erfolgreichsten Werke werden sollte und und ging 1843 zur weiteren Ausbildung nach Leipzig. Hier wurde Felix Mendelssohn sein Mentor. Als begnadeter Dirigent leitete Gade während einiger Jahre das Leipziger Gewandhausorchester, bis er 1848 nach Dänemark zurückkehrte und dort sein fruchtbares Schaffen bis zu seinem Tod 1890 fortsetzte. Gades Werke sind ebenfalls von einem national geprägten Stil geprägt, wobei er sich wie Grieg und Sibelius auch von der nordischen Literatur inspirieren liess. Nebst seinen Sinfonien schrieb Gade auch zahlreiche Kantaten und Balladen für Chor und Orchester, von denen Cantus Basel “
Agnete und die Meermädchen“ sowie die “
Frühlingsbotschaft“ aufführen wird.
1843 in Bergen geboren, erhielt
Edvard Grieg
(1843 – 1907) bereits im Alter von sechs Jahren Musikunterricht von seiner Mutter, einer vorzüglichen Pianistin, und ging wie dereinst Gade als fünfzehnjähriger nach Leipzig, um am dortigen Konservatorium zu studieren. Nach seiner Heirat in Kopenhagen kehrte er nach Kristiania (dem heutigen Oslo) zurück wo er schliesslich 1874 ein staatliches Künstlergehalt erhielt, das ihm erlaubte, sich ganz der Komposition zu widmen. 1869 wurde sein Klavierkonzert in a-moll erstmals aufgeführt, mit dem Grieg weltberühmt wurde. Griegs Vokal- und Bühnenwerke der 1870er- Jahre spiegeln den Einfluss der bedeutendsten norwegischen Dichter jener Zeit,
Henrik Ibsen
(Peer Gynt) und vor allem
Bjørnstjerne Bjørnson, der 1873 Grieg mit einem Stoff über den norwegischen Königs
Olav Tragvason
begeisterte und für ihn ein Libretto für eine Oper schreiben wollte. Doch die beiden Künstler verloren sich aus den Augen, und das von Grieg begonnene Werk wurde nie vollendet. Erst 1888 griff der Komponist das Projekt wieder auf und schuf aus den drei bereits komponierten Szenen die Kantate “
Olav Trygvason“, in dieser Gestalt wird das Werk von Cantus Basel in seinem Konzert aufgeführt.
Ist
Jean Sibelius
(1865 – 1959) für die Finnen
der
Nationalkomponist schlechthin und in den angelsächsischen Ländern gar berühmter als Anton Bruckner, so wird sein Werk in den deutschsprachigen Ländern bis heute mehrheitlich vernachlässigt. Dabei ist Sibelius zweifellos eine Gestalt europäischen Formats, neben Gustav Mahler gilt er als der bedeutendste Sinfoniker des 20. Jahrhunderts. Zu Recht wird er als Meisters des Orchesters gerühmt, seinen entscheidenden Durchbruch gelang ihm jedoch mit Kullervo, ein Werk, das nicht nur ein Orchester, sondern auch Vokalsolisten und einen Chor verlangt und 1892 komponiert wurde. Auch später schrieb er weitere Werke für Chor und Orchester, so auch die sinfonische Dichtung
Snöfrid, eine Improvisation für Chor, Sprecherin und Orchester, nach einem Gedicht des schwedischen Dichters
Viktor Rydberg. Sibelius selbst war der Dirigent der Uraufführung im Jahr 1900, und das Werk wurde damals in Helsinki mit Begeisterung aufgenommen, wohl auch wegen der provokanten politischen Assoziationen des Gedichtes im damals noch zum russischen Zarenreich gehörenden, zur Unab-hängigkeit drängenden Finnland: “Zieh dein Schwert gegen gemeine Riesen, opfere dein heldenhaftes Blut für die Schwachen“. Das nationalistische Element ist jedoch nur eine Episode in der fantasievollen und zuweilen stürmischen Musik, die sehr farbenreich, aufwühlend und ergreifend wirkt.
Die Interpreten
Susanne Puchegger, Mezzosopran,
lernte die internationalen Konzertbühnen bereits als Jugendliche durch den damals von Balduin Sulzer geleiteten Linzer Mozartchor kennen, der vorwiegend als Oratorienchor und in Zusammenarbeit mit Franz Welser-Möst konzertierte.
Sie absolvierte zunächst ein Konzertfach- und Pädagogikstudium für Klavier, bevor sie sich intensiv dem Gesang zuwandte. Ihre Ausbildung bei Kurt Widmer und Margreet Honig schloss sie mit dem Konzertdiplom an der Basler Musikhochschule ab. Weitere Studien führten sie an die Internationale Liedklasse Amsterdam, zu Rudolf Jansen, Edith Wiens, Gérard Wyss, Norman Shetler und Hans-Joachim Beyer. Susanne Puchegger konzertiert als Solistin im deutschsprachigen Raum, in den Niederlanden, Frankreich und den USA, u. a. mit dem Bach Consort Wien, dem Barockorchester La Scintilla der Oper Zürich und Capriccio Basel. Seit 2010 bildet sie mit der Basler Lautenistin und Gitarristin Heike ter Stal ein Duo.
Bettina Weder, Mezzosopran
hat ihr Lehr- und Konzertdiplom an der Zürcher Hochschule der Künste bei Prof. Lena Hauser erworben. Daraufhin folgten Meisterkurse in Deutschland, Frankreich und Belgien, sowie Weiterbildungen bei Margreet Honig, Amsterdam; Joshua Hecht, New York; Noëmi Nadelmann und Yvonne Naef, Zürich. Bettina Weder tritt als Solistin im In- und Ausland sowohl im Konzert- als auch im Opernfach auf. Bisherige Höhepunkte bilden Bachs Johannespassion und Weihnachtsoratorium, Brahms’ Alt-Rhapsodie, De Meijs 4. Symphonie, Mahlers Auferstehungssymphonie, Rossinis Stabat Mater, Wagners Wesendonck-Lieder, Gala-Abende mit Arien und Duetten aus Aida, Don Carlos und Un ballo in maschera, dazu Liveauftritte am Schweizer Fernsehen. Sie debütierte in bedeutenden Konzerthäusern, u.a. dem Concertgebouw Amsterdam (Rossinis Petite Messe Solennelle) und der Tonhalle Zürich, begleitet vom Tonhalle Orchester (Mendelssohns erste Walpurgisnacht). Die Sängerin wurde mit einem Rotary Stipendium und dem „Werner und Berti Alter“ Preis ausgezeichnet. Die Finalrunden des Wettbewerbs „Torneo Internazionale di Musica“ führten sie zudem nach Verona. Gleichfalls war sie Finalistin am Opernwettbewerb „Schlossoper Haldenstein“. Bettina Weder ist Gewinnerin des „Richard Wagner Stipendium Bayreuth 2014“.
Robert Koller, Bariton
studierte Komposition an der Musikakademie Basel bei Detlef Müller-Siemens und Sologesang bei László Polgár an der Hochschule der Künste Zürich (Konzert- und Solistendiplom). Er gewann zweimal den Studienpreis Gesang des Migros Genossenschaftsbundes und der Ernst Göhner Stiftung und ausserdem den Förderpreis Orpheus Konzerte Zürich. Als Basssolist sang er u.a. den König in Händels „Siroe, Re di Persia“ in Hamburg und San Francisco (mit dem Venice Baroque Orchestra unter Andrea Marcon) sowie Werke von Charpentier an der Styriarte Graz, am Festival von Ambronay und in der Kathedrale von Vézelay mit der Capella Real de Catalunya unter Jordi Savall.
Es folgten Hauptrollen, Orchesterliedzyklen und Rezitals im Teatro Principal am Cervantino Festival Mexico; beim Festival Società di Quartetto Milano, an den Sommerkonzerten des Audi-Forums In-golstadt, an der Ruhr-Triennale, am Davos-Festival, am Gaida Festival Vilnius, mit dem Orchestre de Chambre de Lausanne, dem Kammerorchester Basel, dem Kollegium Musicum Winterthur sowie am Lucerne Festival mit den Festival Strings im KKL.
2010 bestritt er im Teatro Colon/Buenos Aires in „Extravagancia“ und 2011 in „Nacht“ von G.-F. Haas am Lucerne Festival im KKL die Hauptrollen. Die Semperoper Dresden engagierte ihn 2012 für die Titelrolle in „El Cimarron“ von H.-W. Henze. 2013 war er u.a. im Musikverein Wien als Solobass in der Missa Solemnis von Beethoven, 2014 an der Alten Oper Frankfurt den Baritonzyklus „Lunea“ und mit dem Baritonsolo in „Dunkle Spiegel“ in der Tonhalle Zürich zu hören. 2015 sang er den Baritonzyklus „del aram“ mit dem Brandenburgischen Staatsorchester unter Zsolt Hamar, eine Titelpartie am Acht Brücken Festival in Köln und den Basssolopart in Beethovens Neunter in der Berliner Philharmonie.
Ute Hammann, Sprecherin
wurde in Essen, Deutschland, geboren. Nach dem Pädagogikstudium an der Gesamthochschule Essen (Staatsexamen als Lehrerin für die Grund- und Hauptschule / Musik, Deutsch, Englisch) folgte in Hamburg eine 3jährige Ausbildung zur Schauspielerin. In den nächsten Jahren zunächst Engagements an Theatern in Deutschland: Hamburg und Münster, dann in der Schweiz: Baden, Zürich und Winterthur. Heute lebt Ute Hammann in Zürich und arbeitet als Sprecherin beim Schweizer Fernsehen und in der SBS, Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte.
Das musikalische Programm von
Cantus Zürich
ist ausserordentlich vielseitig. Schwerpunkt des Repertoires sind Werke aus Klassik und Romantik, dazu treten als Ergänzung zum rund 80 Mitwirkende zählenden grossen Chor wechselnde Projektgruppen mit kleineren ausgesuchten Stücken aus den verschiedensten musikalischen Sparten (Choralschola, Frauenchor, Studio für Neue Musik und Vokalensemble) auf, wobei Cantus Zürich und seine Projektgruppen vornehmlich in Gottesdiensten und Konzerten in den Zürcher Kirchgemeinden Neumünster und St. Anton zu hören sind. Bekannt geworden ist Cantus Zürich zweifellos auch mit Aufführungen von Werken abseits des Mainstreams: So hat der Chor Edward Elgars „The Light of Life“, Robert Schumanns „Szenen aus Goethes Faust“, und Lorenzo Perosis „Transitus animae“ (alle Werke gemeinsam mit Cantus Basel), sowie die „Misa Tango“ von Luis Bacalov, Programm mit Werken von Otto Nicolai, Johann Nepomuk Hummels Oratorium „Der Durchzug durchs Rote Meer“ und Louis Spohrs „Der Fall Babylons“ (erstmals in der Schweiz) aufgeführt.
Die Wurzeln von
Cantus Basel
reichen bis ins Jahr 1826 zum Basler Männerchor. Daraus entwickelte sich vor gut 25 Jahren der Gemischte Chor Basel, der unter dem Namen Cantus Basel dann ins neue Jahrtausend trat. Zurzeit bilden rund 50 Mitwirkende den Konzertchor, der sich durch eine bemerkenswerte Vielfalt auszeichnet.
Ein- bis zweimal jährlich konzertiert der Chor mit kleiner oder grosser Orchesterbesetzung, ausserdem pflegt er den a-cappella-Gesang. Das Repertoire reicht vom Frühbarock bis zur Gegenwart, von a capella bis zu Orchesterkonzerten, vom Vocalensemble bis zu Konzerten mit mehreren Chören. Darunter befinden sich auch grosse Werke der Chorliteratur. Einen Schwerpunkt setzen wir mit Musik bekannter Komponisten der Klassik und Romantik, etwa Verdi, Bach, Mozart, Händel, Fauré, Beethoven oder Schumann. Dabei setzt der Dirigent genügend Zeit ein, um das Bestmögliche an chorischer Qualität und Tiefe der Interpretation zu erreichen.
Das Berufsorchester
Consortium Musicum
wurde 1999 von Walter Riethmann und einigen Instrumentalisten gegründet. Seither hat das Orchester neben vielen anderen die folgenden Werke aufgeführt: Das Oratorium „Der Messias“ in beiden Fassungen von Händel und Mozart, Messen von Schubert, Haydn und Gounod, das Oratorium „Christus am Ölberge“ und die „Missa Solemnis“ von Beethoven, Schumanns „Szenen aus Goethes Faust“, Rossinis „Stabat mater“, Mendelssohns Oratorium „Paulus“, Liszts „Christus“ sowie Werke von Rheinberger, Bach, Arne, Beethoven, Verdi, Bacalov Poulenc, Cherubini, Fröhlich, Debussy, Hindemith, Bruch, Stanford und der zeitgenössischen Schweizer Komponisten Bosshard und Hertig. Das Ensemble musiziert auch regelmässig auf alten Instrumenten, etwa bei den Aufführungen von Pergolesis „Stabat mater“, Purcells Oper „Dido und Aeneas“, Händels Oratorien „Athalia“ und „Theodora“ sowie Bach s„Weihnachtsoratorium“.
Walter Riethmann, Dirigent
studierte zunächst Klavier und Gesang am Konservatorium Winterthur und Liedbegleitung bei Irwin Gage an der Musikhochschule Zürich. Anschliessend nahm er während mehrerer Jahre Dirigierunterricht bei Erich Schmid. Walter Riethmann führt mit seinen Chören Cantus Zürich, TonArt Zürich und Cantus Basel nicht nur die bekannten Werke der Konzertliteratur auf, sondern gräbt mit Leidenschaft in Bibliotheken und Archiven nach verborgenen Schätzen der Chorliteratur, die er gerne auch in thematischen Konzerten dem Publikum vorstellt, wobei er das Aufführungsmaterial öfters selber einrichtet.
Das verlorene Paradies
Werke von Wilhelm Peterson-Berger, Claude Debussy, Johannes Brahms, Wilhelm Stenhammar, Camille Saint-Saëns, Gabriel Fauré, Ethel Smyth, Alexander Skrjabin
Cantus Basel, Chor
Reto Reichenbach, Klavier
Leitung: Walter Riethmann
Peterskirche Basel, 17. Mai 2014, 20 Uhr
Komponistinnen
Vittoria Aleotti: | Madrigale und Motetten für Chor a cappella |
Fanny Hensel-Mendelssohn: | Weltliche a cappella-Chöre (1846 / 1848) |
Mel Bonis: | Motetten für Chor a cappella |
Chiara Margarita Cozzolani: | Missa a 4 für Chor und Orgelcontinuo |
Thea Musgrave: | Vier Madrigale auf Gedichte von Thomas Wyatt, für Chor a cappella |
Peterskirche Basel, 20. April 2013, 20 Uhr
«Komponieren ist Männersache.» (Richard Strauss)
Bis heute wird es weithin als selbstverständlich hingenommen, dass Konzertprogramme zumeist dem musikalischen Schaffen von Männern vorbehalten sind. Zu allen Zeiten haben jedoch Frauen komponiert, wie sehr sie damit auch gegen teils religiös begründete Voreingenommenheit oder lähmende Rollenerwartungen anstiessen. So blieb Komponistinnen nicht selten eine professionelle Ausbildung verwehrt, und sie hatten Mühe, ihre Werke verlegen zu können. Manche waren gar gezwungen, ihr Schaffen unter einem Pseudonym zu veröffentlichen. Cantus Basel hat Musik von Komponistinnen aus drei Epochen ausgegraben und hat Werke des Frühbarock, der Romantik und des 20. Jahrhunderts aufgeführt.
Liszt, Janáček, Dvořák
Franz Liszt: Der 13. Psalm
Leoš Janáček: Amarus
Antonín Dvořák: Die Erben des weissen Berges
Neumünster Zürich, 5. November 2011, 19:30 Uhr *
Martinskirche Basel, 12. November 2011, 20 Uhr *
Bruckner: Motetten
Frescobaldi: Toccaten für Orgel (Basel)
Mendelssohn: Kyrie, Gloria und Sanctus für Doppelchor (Solothurn)
Brahms: Vier Choralvorspiele für Orgel (Solothurn)
Peterskirche Basel, 29. Mai 2010, 20 Uhr
Marienkirche Solothurn, 30. Mai 2010, 17 Uhr
Lesen Sie die Kritik der Badischen Zeitung
Hören Sie uns zu:
Bruckner: Pange Lingua (Schluss)
Mendelssohn: Sanctus
Bruckner Pange Lingua Sample - Cantus Basel
Heilig Heilig - Cantus Basel
Arthur Honegger: König David
Martinskirche Basel, 9. Mai 2009, 20 Uhr
Konzertkritik lesen
In dulci jubilo: Weihnachtslieder zum Zuhören und Mitsingen
Werke von Praetorius, Scheidt, Zarewutius, Schütz, Gabrieli u.a.
Theodorskirche Basel, 15. Dezember 2007, 17 Uhr
Joseph Haydn Die Schöpfung
Martinskirche Basel, 13. Mai 2007, 17 Uhr
Erstaufführung: Friedrich Theodor Fröhlich An Babels Strömen
Felix Mendelssohn Infelice, Konzertarie Op. 94
Luigi Cherubini Messa Solenne, Krönungsmesse für Louis XVIII
Kirche Neumünster Zürich, 28. Oktober 2006, 19.30 Uhr *
Martinskirche Basel, 29. Oktober 2006, 17 Uhr *
Gespräch von Peter M Loewe mit Frau Maria C. Schmid, 20. Sep. 2006
PML: Frau Schmid, Sie werden im Konzert von Cantus Basel am 29. Oktober in der Martinskirche den Solopart in Werken von Mendelssohn und Cherubini singen. Wie sind Sie zum Gesang gekommen?
M.C.Schmid: Als viertes von fünf Kindern durfte ich in einer sehr musikalischen Familie aufwachsen. Alle spielten wir ein Instrument, sodass ich bereits als Kind empfand, wie die Musik in meinem Leben einen besonderen Stellenwert einnahm, natürlich ohne zu wissen, dass ich dies eines Tages berufsmässig ausüben würde. Ich spürte, dass es mir beim Singen, beim Blockflötenspiel und später beim Violinspiel wohl war, es Momente gab, in denen ich im Bann der Töne alles um mich herum vergass, mich glücklich und „harmonisch“ fühlte. Bevor ich mich aber dem Gesang endgültig verschrieb, hatte ich ein Schlüsselerlebnis: In einem Adventskonzert – ich spielte Geige im Jugendorchester – sang ein Mädchen zu einem Stück einen Solopart. Sie sang sehr schön und ich dachte, dass ich das eigentlich auch könnte und viel lieber machen würde als hier Geige zu spielen. Es vergingen jedoch weitere sieben Jahre, bis ich mit dem Gesangsstudium begann.
PML: Und bei wem nahmen Sie dann Unterricht, wer bildete Ihre Stimme aus?
M.C.Schmid: Zuerst studierte ich an der Musikhochschule in Luzern. Zum Lehrdiplom führte mich Barbara Locher, zum Konzert- und Solistendiplom Peter Brechbühler. Daneben nahm ich Kurse bei Kurt Widmer, Sigfried Palm, Bodil Gümoes (Kopenhagen), Udo Reinemann (Utrecht) und ganz speziell bei Margreet Honig (Amsterdam). Heute werde ich nach Bedarf betreut von Lena Hauser.
PML: Das zeigt eine gründliche Ausbildung. Erinnern Sie sich noch, wem Sie das erste Mal vorgesungen haben?
M.C.Schmid: O ja, gewiss. Jede Sängerin wird sich an diesen Moment erinnern. Bei mir geschah das in einem Musikkurs in Salzburg bei Gertrud Bina. Ich erschien bei ihr ohne Noten und sollte darum das Kinderlied „Ein Männlein steht im Walde“ vorsingen. Nachdem sie mit mir ein paar Gesangübungen gemacht hatte, wurde sie still und meinte: „Kommen sie zu mir nach München. Ich möchte sie ausbilden.“ Etwas verwirrt und gleichzeitig überglücklich verliess ich den Raum. Nach drei ausserordentlich intensiven Gesangsstunden bei Frau Bina sass bei mir der Stachel, und ich spürte, dass trotz aller Unzulänglichkeiten, trotz meiner gigantischen Nervosität, welche meine Stimme am Schlusskonzert des Kurses zum Flattern brachte, etwas beim anwesenden Publikum ankam.
PML: Und dann begann Ihre Karriere?
M.C.Schmid: O nein. Den Aufbruch ins Ungewisse wagte ich nun doch nicht und machte zuerst eine Ausbildung als Primarlehrerin. Danach suchte ich dann einen Studienplatz in der Schweiz und fand ihn in Luzern.
PML: Kann man Sie heute auch in der Oper hören?
M.C.Schmid: Man empfahl mir nach dem Lehrdiplom, und trotz der damaligen Schwangerschaft, beim Opernstudio in Zürich vorzusingen. Auch mein Partner unterstützte mich in diesem Gedanken. Aber ich entschied mich dagegen, wohl weil ich ahnte, dass dies für mich nicht der geeignete Weg wäre. Heute nun geniesse ich die Herausforderungen des Konzertlebens. Mein Repertoire ist inzwischen sehr gross, und ich erlebe es als ungeheuer spannend, immer wieder in neue Werke einzutauchen, mich auf neue Klangwelten einzulassen.
PML: Pflegen Sie dieses Repertoire nur in der Schweiz?
M.C.Schmid: Auf zwei Tournéen durch die USA, u.a. mit Bach’s h-moll-Messe, machte ich erste Erfahrungen wie es ist, wenn man von der kleinen Schweiz „neues Territorium besingt“. Danach folgten in den letzten Jahren Auftritte in Deutschland, Frankreich und Oesterreich. Diesen Frühling z.B. bekam ich die Gelegenheit mit dem hervorragenden Barockorchester Elbipolis aus Hamburg eine Mozart-CD in der berühmten Jesus-Christus-Kirche in Berlin einzusingen. Ende Oktober wird sie im Handel erhältlich sein.
PML: Welcher Musikstil entspricht ihrem Charakter?
M.C.Schmid: Ich lasse mich gerne überraschen von Werken, die ich noch nicht kenne. Stimmlich sehr gut aufgehoben bin ich im Oratorienbereich von Monteverdi über Bach, Händel, Haydn, Mozart zu Mendelssohn. Und im Liedbereich liebe ich besonders die Musik der deutschen und französischen Romantik. Ob das alles allerdings mit meinem Charakter etwas zu tun hat, wage ich zu bezweifeln.
PML: Wie gestaltet sich Ihr Kontakt zum Publikum?
M.C.Schmid: Singen ist Kommunikation! Selbstverständlich ist ein Teil meiner Persönlichkeit, ja der Persönlichkeit eines jeden Sängers, extrovertiert, doch dabei kann es nicht bleiben. Konzerte werden von diversesten Stressfaktoren begleitet, die jeder nur allzu gerne ausblenden würde. Mein Antrieb ist nicht das Publikum, sondern vielmehr die Herausforderung, mein Talent zu nutzen, es zur Verfügung zu stellen, damit Musik in der Form erklingen kann, wie sie gedacht wurde. Wenn es mir mit meiner Stimme gelingt, in Achtung vor dem Werk und seinem Schöpfer, zusammen mit meinen Begleitern Stimmung in einen Saal zu zaubern, so dass ich spüre wie ich einzelne Menschen berühren konnte, dann kann auch der Nachklang eines solchen Abends Lebensqualität bedeuten, für den Zuhörer, wie für den Interpreten.
PML: Welchen Stellenwert hat die zeitgenössische Musik in Ihrem Repertoire?
M.C.Schmid: Es ist wichtig, dass den zeitgenössischen Kompositionen, die eine andere Art Spiegel unserer Zeit sind, immer wieder eine Plattform gegeben wird. Ich selbst lasse mich jedoch nur selten darauf ein, weil ich genau abschätzen muss, was meiner Stimme schaden würde, welcher Arbeitsaufwand damit verbunden ist und ob ich einen emotionalen Zugang zum Werk erhalte. Hinzu kommt, dass es inzwischen diverse tolle Sängerinnen gibt, die sich mit Lust und Können auf experimentelle Musik einlassen.
PML: Sie arbeiten mit vielen Dirigenten zusammen. An wen erinnern Sie sich besonders gerne?
M.C.Schmid: Die grosse Vielfalt der Persönlichkeiten fasziniert mich. Diejenigen, mit den ich besonders gerne zusammen arbeite, sind Menschen, die sich mit den Werken (auch mit den Arien der Solisten) intensiv auseinandergesetzt haben, die eine klare Vorstellung paaren mit der Offenheit gegenüber den Mitinterpreten und die ihr Handwerk so beherrschen, dass ich mich getragen fühlen kann. Inspiration, Achtung und Hingabe müssen vor Sebstdarstellung und Macht stehen. Walter Riethmann zählt für mich zu diesen Persönlichkeiten.
PML: Welche Angebote liegen nach dem Cantus-Konzert für die nächsten drei Monate auf ihrem Tisch?
M.C.Schmid: Neben Bach’s h-moll Messe in Thun und Bern, der Johannes-Passion (im November), dem Mozart Requiem, beide in Zürich, freue ich mich auf zwei Werke, die ich neu kennenlerne: die Mozart-Fassung von Händels Messias in Lausanne und das Oratorium „Joshua“ von Händel in Baden.
PML: Zum Schluss: Was wünschen Sie sich als Künstlerin?
M.C.Schmid: Als Künstlerin wünsche ich mir, dass ich meiner Stimme und ihren Ausdruckmöglichkeiten immer mehr auf die Spur komme und sich mir all die Welten öffnen, in welchen meine Fähigkeiten in optimaler Weise eingebettet sein können. Beethovens Satz „von Herzen möge es zu Herzen gehen“ soll eine begleitende Maxime sein.
PML: Ich danke Ihnen für dieses Gespräch, verehrte Frau Schmid.
Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium Kantaten 1 - 3
Martinskirche Basel, 18. Dezember 2005, 17 Uhr
Lili Boulanger Chorwerke und Lieder
Johannes Brahms Zigeunerlieder
Landgasthof Riehen, 4. Juni 2005
Kultursaal Museum BL Liestal, 5. Juni 2005
Lili
Boulanger (1893-1918) wäre neben Claude Debussy und Maurice Ravel
zweifellos zur dritten grossen Persönlichkeit des französischen
Impressionismus geworden, wäre sie nicht bereits im Alter von 24
Jahren gestorben. Die Tochter eines französischen Musikers und
einer russischen Prinzessin gewann 1913 im Alter von 19 Jahren als
erste Frau den berühmten "Prix de Rome" des Pariser
Konservatoriums, der ihr ein Stipendium in Rom ermöglichte. Obwohl
das Leben von Lili Boulanger von Schmerzen und einer unheilbaren
Krankheit überschattet war, hat die Komponistin der Musikwelt ein
erstaunlich umfangreiches Oeuvre hinterlassen. Sie komponierte
überwiegend Vokalmusik: Lieder, Chorwerke sowie Werke für Chor und
Orchester. Nach ihrem Tode wurde ihre herausragende musikalische
Begabung sehr rasch erkannt und Lili Boulangers Werke wurden vor
allem in den Vereinigten Staaten und in Frankreich aufgeführt. Im
übrigen Europa und damit auch in der Schweiz ist die Komponistin
jedoch kaum wahrgenommen worden.
Cantus Basel freut sich, dem Publikum nunmehr die Gelegenheit zu
geben, die hochbegabte französische Impressionistin mit der
Aufführung von vier ihrer wichtigsten Chorwerke kennen zu lernen.
"Les Sirènes", "Renouveau", "Soir sur la Plaine" und "Hymne au
Soleil" zeigen, wie die Komponistin sich mit ihren Vorbildern
Wagner, Fauré und Debussy schöpferisch auseinandergesetzt und zu
einer eigenen, ausdrucksstarken Tonsprache gefunden hat.
Ebenfalls für Singstimmen und Klavier sind die Zigeunerlieder Op. 103 und 112 konzipiert, die Johannes Brahms 1887 und 1891 komponiert hat. Die Nähe zu den berühmten "Ungarischen Tänzen" ist nicht zu leugnen. Die Texte stammen aus dem ungarischen Kulturbereich, und der berühmte Musikkritiker Eduard Hanslick bezeichnete diesen Liederzyklus mit seinen verschiedensten Stimmungsbildern sogar als einen "kleinen Roman".
Walter Riethmann
Wir danken der Gemeinde Riehen für die finanzielle Unterstützung unserer Aufführung im Konzertsaal des Landgasthofs Riehen und der Stadt Liestal für die Unterstützung unserer Aufführung im Museum Baselland in Liestal.
Regula Grundler
Nach der Ausbildung zur Primarlehrerin studierte Regula Grundler an
der Musikakademie Luzern. Mit Erfolg schloss sie 1997 ihr Studium
in Sologesang (bei Hermann Fischer) und Schulmusik II ab.
Zwischenzeitlich erfüllte sie an der Akademie für Schul- und
Kirchenmusik Luzern einen Lehrauftrag für Chorische Stimmbildung,
an der neuen Kantonsschule Aarau und am Kantonalen
Kindergärtnerinnen- Seminar Luzern einen Lehrauftrag in den Fächern
Schulmusik II und Sologesang. Seit 1996 unterrichtet Regula
Grundler an der Musikschule Frick im Fach Sologesang Jugendliche ab
15 Jahren und Erwachsene.
Der Schwerpunkt ihrer regen Konzerttätigkeit liegt im Bereich
Oratorium, Konzert- und Kirchenmusik (u.a. CD-Aufnahmen und
USA-Tournee mit der Messe in G-dur von J.S.Bach, Konzerte im
Grossmünster Zürich mit Händels Oratorium Israel in Egypt, Konzert
im KKL Luzern und USA-Tournee mit der Messe in h-moll von J.S.
Bach). Zudem wirkt sie im Luzerner Berufsvokalensemble Corund
mit.
Weiterführende Gesangsstudien führten sie zu Regina Jakobi und zu
Dorothea Frey, dazu besuchte sie verschiedene
Meisterkurse.
Aurea Marston, Mezzosopran
Nach der Matura am Humanistischen Gymnasium begann Aurea Marston
ihre Gesangsausbildung bei Hedy Wölnerhansen in Basel. Daneben nahm
sie an der Opernwerkstatt und dem Kurs des Studios für Musik und
Theater an der Musikakademie Basel teil. Sie singt seit 1995
regelmässig im Vokalensemble „Asteres“ in Basel (1995 1. Preis des
Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs).
2002 schloss Aurea Marston ihre Ausbildung mit dem Lehrdiplom SMPV
ab. Seit 2001 erarbeitet sie mit Rainer Altorfer, Studienleiter am
Theater Basel, Partien des Lied-, Konzert- und Opernfachs. 2004
wurde sie durch die Senzaltro-Stiftung für junge Opernsänger in der
Schweiz gefördert. Förderprogramm 2004: Meisterkurs, sowie
Operngala-Konzerte mit Musikern der Festival Strings Lucerne. Aus
dem Programm Szenen aus „Hänsel und Gretel“ von E. Humperdink, wo
sie die Rolle des Hänsels sang.
Zurzeit ist sie am Opernstudio Basel tätig.
Bedeutende Impulse erhält sie in Meisterkursen bei Vera Rosza,
London.
Im Dezember 2004 ist sie für eine Meisterklasse von Christa Ludwig
am Nationaltheater Mannheim ausgewählt worden, die im Rahmen der 4.
Mannheimer Mozartwoche stattfand. (Künstlerischer Leiter, Adam
Fischer).
Walter Siegel
Walter Siegel erhielt seine erste musikalische Ausbildung im
Knabenchor des Kölner Doms. Nach dem 2004 abgeschlossenen
Gesangsstudium an der Musikhochschule Köln bei Prof. Arthur Janzen
setzte der Tenor seine Karriere in der Schweiz fort.
In Musiktheaterproduktionen der Hochschule war Walter Siegel in
Opern von Bruch, Bononcini und Mozart zu hören. Mozarts Monostatos
sang er 2003 als Gast am Theater der Stadt Solingen. Walter Siegel
ist ein gefragter Konzertsänger. Im Kölner Dom war er oft in
verschiedenen Evangelistenpartien zu hören. Aufnahmen und
Fernsehauftritte (Quarks&Co, WDR oder Christmette, ARD)
kennzeichnen seine Tätigkeit.
Meisterkurse besuchte er unter anderem bei Jane Irwin, James Wagner
und Hans Peter Blochwitz.
Neben seiner solistischen Tätigkeit in Messen und Oratorien in der
Schweiz ist Walter Siegel ausserdem Mitglied des Schweizer
Kammerchors und der Gächinger Kantorei Stuttgart. Er bereitet sich
auf Opernpartien des lyrischen Tenorfachs vor.
Im Herbst wird er bei Hans Peter Blochwitz ein Aufbaustudium an der
Hochschule der Künste Bern beginnen.
Der Pianist
Christian
Thurneysen
Christian Thurneysen trat im Alter von sieben Jahren ins
Konservatorium Bern ein und wurde dort u.a. von Albert Sidler
parallel zu seiner gymnasialen Ausbildung unterrichtet. Nach
bestandener altsprachlicher Matur studierte er bei Jürg Wyttenbach
an der Hochschule für Musik in Basel und erlangte im Jahre 2001 das
Lehrdiplom für Klavier (Prädikat „mit Auszeichnung“). Das
darauffolgende Aufbaustudium bei Gérard Wyss und Thomas Larcher
schloss er im Jahre 2004 mit dem Konzertdiplom ab.
In Kammermusik und Liedbegleitung zählen Adrian Oetiker und Albert
Guttman zu seinen Lehrern. Daneben nahm er an verschiedenen
Meisterkursen teil, so zum Beispiel bei Paul Badura-Skoda,
Friederich Gürtler und Werner Bärtschi. Zudem hat Christian
Thurneysen seine Studien an der Schola Cantorum Basiliensis bei
Edoardo Torbianelli vertieft und war im Sommer 1999 Teilnehmer
eines
internationalen Kurses für Orchesterdirektion bei Johannes
Schlaefli (CH), Tsung Yeh (USA) und Kirk Trevor (USA).
Christian Thurneysen ist mehrfacher Final-Preisträger des
Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbes, und als Gewinner am
Jecklin-Musiktreffen 1994 debütierte er ein Jahr später als Solist
im Grossen Tonhallesaal in Zürich (CD-Aufnahme). Seither tritt er
regelmässig als Solist und Kammermusikpartner auf, im vergangenen
Jahr beispielsweise mit den Sopranistinnen Barbara Locher und
Regula Konrad. Im kommenden Herbst wird Christian Thurneysen mit
dem „Quartetto Ophelia“ Bach-Konzerte aufführen.
Lorenzo Perosi Transitus Animae
Giuseppe Verdi Quattro Pezzi Sacri
Stadtcasino Basel, 5. September 2004 *
Herzlichen Dank an unseren Hauptsponsor: Lotteriefonds Basel-Stadt
Lorenzo
Perosi
- nicht einmal den Eingeweihten bekannt: Wer einen
Musikinteressierten nach Lorenzo Perosi fragt, wird kaum eine
Antwort erhalten, denn sein Name ist ausserhalb von Italien
weitgehend unbekannt geblieben. Genau das macht ihn für Cantus
Basel zum richtigen Komponisten, den wir zusammen mit unserem
Partnerchor Cantus Zürich in zwei Konzerten in Basel und in Zürich
vorstellen wollen.
Soviel sei verraten: Lorenzo Perosi, 1872 in Tortona geboren,
studierte am Konservatorium Mailand und wurde mit 18 Jahren
Organist an der berühmten Abtei von Montecassino. Später war er
Chorleiter an der Markuskirche in Venedig und wirkte danach bis zu
seinem Tod im Jahre 1956 als musikalischer Leiter an der
Sixtinischen Kapelle in Rom.
Perosi und Opern? Unberührt von der in Italien herrschenden
Begeisterung für die Oper komponierte Perosi ausschliesslich
geistliche Musik, damals fast ein Unikum. "Transitus animae" wurde
erstmals 1907 aufgeführt. Anders als die nach frühem Verdi
klingenden Chorwerke des Zeitgenossen und Opernenthusiasten Giacomo
Puccini klingt Perosi nun wirklich nach Verismo; aber auch zu
Wagner und Gustav Mahler ist es nicht weit.
Giuseppe Verdi und die Kirche: Den glühenden Patrioten hinderte nur schon der Gegensatz zwischen dem päpstlichen Kirchenstaat und dem Ringen der Italiener um einen geeinigten Staat an einer eingehenden Beschäftigung mit geistlicher Musik. Dennoch: Verdi fand gegen Ende seines Lebens zu einem ethisch fundierten Christentum (auch seine Lebensgefährtin Giuseppina Strepponi soll an diesem Wandel nicht unwesentlich beteiligt gewesen sein). Frucht dieser inneren Wandlung sind die zwischen 1886 und 1897 entstandenen "Quattro pezzi sacri". Sie verfeinern den Stil des früher geschriebenen Requiems zu einer entrückten Klarheit. Auf ein a cappella gesungenes "Ave Maria" folgen das "Stabat mater" für vierstimmigen Chor und Orchester, die "Lobgesänge auf die Jungfrau Maria", wiederum a cappella, nach einem Text von Dante und schliesslich das grossartige "Te Deum" für Doppelchor und grosses Orchester.
Walter Riethmann
Georg Friedrich Händel Theodora
Martinskirche Basel, 19. Oktober 2003
Basler Komponisten
Martinskirche Basel, 18. Mai 2003
Ludwig van Beethoven Missa Solemnis
Martinskirche Basel, 2. Juni 2002 *
Maurice Duruflé 4 Motets
Gabriel Fauré Requiem
Maurice Ravel Chansons madécasses
Martinskirche Basel, 25. November 2001
Ludwig van Beethoven Christus am Ölberge
Leonard Bernstein Missa brevis
Martinskirche Basel, 25. März 2001
Robert Schumann Szenen aus Goethes Faust
Stadtcasino Basel, 9. September 2000 *
Maurice Ravel
Les Bayadères
La Nuit
L'Aurore
Tout est Lumière
Dazu auch ein Artikel in "Das Journal"
Charles Gounod Messe Solennelle Sainte-Cécile
Stadtcasino Basel, 5. Januar 1999 *
Tonhalle Zürich, 5. Februar 1999 *
* mit Cantus Zürich